Elefanten in Chiang Mai

Elefanten Camp - Ja oder Nein?

Elefanten Camp Chiang Mai
Elefanten Camp Chiang Mai

Wat - Tour durch Chiang Mai 

Am ersten Tag in Chiang Mai liehen wir uns ein Fahrrad beim benachbarten Hostel. Nicht die besten Drahtesel, aber sie erfüllten ihren Zweck uns schnell vor Ort zu Ort zu bewegen. Wir besichtigten am ersten Tag ausschließlich buddhistische Tempel, denn die Stadt ist gesäumt von einigen beeindruckenden dieser Art. In Chiang Mai merkt man deutlich den chinesischen Einfluss. Sowohl bei der Esskultur,  als auch bei den Bauwerken. 


Es gibt in Chiang Mai einen schönen Tempelpfad, welche man fantastisch mit dem Fahrrad bewältigen kann. Angefangen bei Wat Chiang Man, welcher 1297 alles erster Tempel Chiang Mais durch König Mangrai errichtete wurde. Das älteste Gebäude besteht aus fünfzehn Lebensgröße Elefanten, welche das Gebäude auf ihrem Rücken zu tragen scheinen. Ein sehr imposanter Anblick. 


Weiter ging es zum What Phan on, über den schnuckeligen Wat Phantao zu dem großartigen Wat Chefin Luang Worawihan. Dieser ist ein Muss unter allen Tempeln und man kann dort einige Zeit verweilen. Dies ist ein königlicher Wat dritter Klasse.  Es gibt in Thailand rund 100 königliche Wats, dritter Klasse bedeutet,  dass dieser von Angehörigen des Königs oder Adeligen erbaut wurde.  In diesem Fall begann der Sohn des Königs mit dem Bau,  er konnte jedoch aus Statikproblemen erst im 15 Jahundert, rund ein Jahrhundert später, fertig gestellt werden. Damals maß das Dach eine schwindelerregende Höhe von 82m. Die obersten 30m wurden 1545 durch ein Erdbeben zerstört und später durch die UNESCO und Japan wieder errichtet. Allerdings nicht mehr in dieser Höhe und in einer anderen Stilform als bisher. 


Weiter ging es zum Wat Chang taem und Wat Chedlin. Nach dieser Anzahl von Wats, hatten wir zunächst genug von Besichtigungen und fuhren in das neue Innviertel Chiang Mais, entlang der Nimmanahaeminda Road, wo das Leben etwas geordneter und stylischer zugeht. Auf dem Rückweg kamen wir an unserem letzten Wat des Tages vorbei,  dem Wat Lok Mo Li. Die Zeit der Errichtung ist unbekannt, dafür ist der Anblick umso beeindruckender. 

Der Tag der Tempel Endete mit dem Besuch auf dem nahegelegenen Nachtmarkt, wo wir für 20 Baht (etwa 50Cent) Pat -Thai aßen. Lecker und günstig. Ein toller, informativer und impressiver Tag ging zuende. 


Rollertour durch die Bergwelt Chiang Mais 

Den folgenden Tag starteten wir wie den Vorherigen. Nur diesmal nicht auf dem Fahrrad,  sondern mit einem Motocycle. Auf einem Berg gelegen befindet sich der Wat Phrathat doi Suthep. Dies ist eher eine riesige buddhistische Anlage und bevor es ans Besichtigen geht, muss man 200 Stufen erklimmen. Das klingt erstmal nicht viel, ist bei den Temperaturen trotzdem schweißtreibend. Diese Tempelanlage hat einiges zu bieten. Angefangen beim Glockenspiel,  über eine Statue des weißen Elefanten,  bis hin zum Goldenen Chedi, welchen Chiang Mai zu einer Gedenkzeremonie vom König geschenkt bekam. Jeder der in Chiang Mai war sollte sich diese Tempelanlage angeschaut haben, sonst hat man definitiv etwas verpasst. 


Wie bei allen Anlagen sollte man auf angemessene Kleidung achten. Dekolleté, Schultern,  Knie bedeckt und auch als Mann sollte man nicht ärmelfrei oder in Badeshort hinein gehen. Es gibt an jeder Anlage die Möglichkeit angemessen zu bedecken. Es stehen Tücher, Hosen etc. zur Verfügung, welche man von den Anlagen gestellt bekommt. Manchmal gegen eine geringe Gebühr, aber oftmals wird Sie kostenfrei angeboten. 


Weiter ging es zu einem Bergdorf im Nationalpark. Das Dorf Doi Pui hat nichts mehr mit Ursprünglichkeit zu tun und kann man sich getrost sparen. Es besteht fast ausschließlich aus überteuerten Souvenirshops und für den mickrigen Wasserfall muss man Eintritt zahlen. Eigentlich gibt es nicht wirklich einen Wasserfall,  sondern eher ein Rohrsysteme, in dem Wasser herunter läuft. Dafür ist die Parkanlage schön angelegt mit vielen bunten Blumen und verschiedenen Palmen. Wenn man sich die Mühe macht und ein wenig weiter läuft, sieht man das wirkliche Dorfleben. Das Dorf ist durch den Tourismus so reich geworden,  das so ziemlich jeder einen fetten Toyota unter seinem Carport stehen hat. Daran ist ja nichts verwerflich und die Weiterentwicklung freut mich, aber es wird anders angepriesen und auch wenn es hier nicht um Sozialtourismus geht, finde ich es interessant zu sehen,  wie fremde Kulturen eigentlich Leben. Dieses Dorf scheint ihre Kultur durch den Tourismus aufgegeben zu haben, was ich persönlich sehr schade finde.


Wir fuhren also weiter zum nächsten Dorf, dessen Namen wir nicht wissen. Die Fahrt dorthin war spektakulär. Wir waren in den Wäldern, mit den schier unendlich hohen Bäumen, komplett alleine und konnten durch Lichtungen von weitem Kaffeeplantagen sehen. Dieses Freiheitsgefühl überall hinfahren zu können und die Natur zusammen zu genießen ist wirklich großartig. Ich liebe Roller fahren in Thailand,  wo man nicht wie in Kambodscha Angst vor korrupten Polizisten haben muss. 

Als wir im nächsten Dorf ankamen, mussten wir leider überteuert tanken. Der Tipp, vorher in Chiang Mai so voll tanken, wie es nur geht. Die normalen Tankstelle sind um einiges günstiger,  als die Flaschentankstellen am Straßenrand. 


Dieses Dorf scheint fast nie Touristen zu Gesicht zu bekommen. Es gibt ein Café, halb überdacht, ansonsten nur pures Dorfleben. Die Kinder spielen auf der Straße im Dreck, neben den gefühlt provisorisch gebauten Anlagen zum Trocken der Kaffeebohnen. Wir tranken Kaffee und fuhren langsam zurück. Im Dunkeln wollten wir unsere neu gewonnene Freiheit mitten im Dschungel dann doch nicht auskosten. 


Das Beste kommt zum Schluss

Wir haben uns lange darüber Gedanken gemacht, ob wir ein Elefanten Camp 

besuchen sollten oder nicht. Wir zogen den Rat unseres österreichischen Guesthouse Besitzers hinzu. Klar war uns bereits, dass wir nicht auf den Elefanten reiten wollten und dass sie gut untergebracht sein sollten. Unser Berater war genau unserer Meinung und meinte, dass die großen Camps wie "Elefant Natur Park" komplett überlaufen seien. Es gäbe eine Tour mit Aufenthalt in einem guten Camp, einer Wanderung und am Ende Rafting. Das Camp besitzt nur drei Elefanten, es kommt aber nur eine Gruppe für etwa drei Stunden pro Tag dort hin und es geht eher Datum etwas über Eletzu zu erfahren,  sie zu füttern und Zeit mit ihnen zu verbringen. Es sind teilweise Elefanten, welche für Touristentouren benutzt wurden, oder als Arbeitstiere dienten.


Als es morgens los ging und wir zu Emmanuelle in den Pickup stiegen, sagte uns der Tourguide, es sei heute ein besondere Tag, die Gruppe sei mit drei Leuten komplett. Statt 20 - 40 Leute waren wir eben nur zu dritt. So hatten wir jeder im Camp quasi unseren eigenen Elefanten und konnten die Bananen bis zum umfallen verfüttern. Es hat so viel Spaß gemacht und man hatte das Gefühl die großen Vierbeiner ein bisschen kennenlernen zu können. Unter anderem eine Diva, welche keine grünen Bananen mehr isst, weil ihr die Grünen nicht süß genug sind.

Wir lernten, wie man Medizin herstellt, so dass die Elefanten sie auch zu sich nehmen. 

Der Tourguide setzte sich mit uns auf eine Erhöhung und erklärte uns viele Dinge, unter anderem,  dass die Elefanten durch das Transportieren von Touris einen graden, statt physiologisch runden Rücken bekommen und dadurch starke Schmerzen. Kann sich jeder, der schonmal unter Rückenschmerzen litt sicher vorstellen. Während wir oben saßen, kam gelegentlich ein Rüssel angefahren, um zu schauen, ob wir mehr zu Essen haben.

Elefanten sucht Essen - Chiang Mai
Elefanten sucht Essen - Chiang Mai

Emmanuelle hatte sich beim Buchen der Tour vertan, denn sie wollte unbedingt auf einem Elefanten reiten. Wir unterhielten uns auf der Hinfahrt darüber und sie schien ein wenig traurig zu sein, die Gelegenheit zu verpassen. Als wir wieder fuhren sagte sie mir, dass sie doch froh war sich "verbucht" zu haben und dass diese Erfahrung um so vieles toller und wertvoller war als das, was sie eigentlich erwartet hatte.


Zu guter letzt wurde uns gezeigt, wie man aus Lianen einen natürlichen Schwamm inklusive Seife herstellt, um die Elefanten verletzungsfrei zu waschen. Zum Waschen ging es schließlich in den Fluss und hier konnte man den grauen Riesen sehr nah sein.

Wir hatten am Ende nur noch zwei Elefanten, da einer der Drei seinen Spaß verlor und zurück in seine natürliche Umgebung geführt wurde. Also kümmerten Emmanuelle und ich uns gemeinsam um die Diva.

Nass und glücklich ging es nach drei Stunden zum Wandern und Raften. Beim Raften hatten wir zu wenig Wasser im Fluss, weshalb wir ständig hängen blieben. Der Rest des Tages plätscherte eher vor sich hin, denn man wusste das Beste des Tages hatte man schon hinter sich. 

Würde man mich fragen Elefanten Camp ja oder nein, ich würde bedingt ja antworten, da man die Camps so mit Geld unterstützt, um die Elefanten zu versorgen. Allerdings ist viel auch Massenabfertigung und ebenso wie die Tourireitschiene eine reine Geldmaschenerie. Man sollte sich erkundigen, wo man hin geht und ob die Elefanten dort gut versorgt sind. Auf keinen Fall Touren mit Elefantenreiten buchen, denn dann können sie gleich wieder als Arbeitstiere fungieren. 

Elefanten waschen in Chiang Mai
Elefanten waschen in Chiang Mai

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