Herzlich Willkommen in Borneo
In Kuching übernachteten wir das erste Mal in einem Homestay. Genauer genommen bei Moi zu Hause im Travellers Homestay, wo man sich tatsächlich direkt wie zu Hause fühlt. Über einem Chinesischen Restaurant hat Moi ihre Unterkunft, was sie hegt und pflegt und für alle den Aufenthalt unglaublich herzlich gestaltet. Mit vielen Tipps und Reiseideen, steht sie zur Seite und hilft wo sie kann.
Mit Kuching startete unser Abenteuer Borneo und mit etwas Abstand kann ich sagen, es war ein wirklich tolles Abenteuer mit wundervollen Erfahrungen, Menschen, Tieren u.v.m.
Ich liebe Borneo und Kuching. Die Leute sind unwahrscheinlich freundlich und hilfsbereit und vor allem muss man sich erstmal daran gewöhnen, wenn man nach der Herkunft gefragt wird, dass nicht gleich eine Verkaufsidee dahinter steckt, sondern die Menschen wirklich an dir als Person interessiert sind. Hier ist man weit weg von Kommerz und Touriabzocke sondern viel näher an Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Interesse. Wir waren schon in vielen Ländern, aber es ist das erste Mal, dass man das Gefühl bekommt, nicht als potentieller Geldautomat gesehen zu werden.
Mit reichlich Verspätung, da unser Flug gecancelt wurde, kamen wir in Kuching an. Am Abend gingen wir zur Waterfront, welche voll von Lichtern in vielen Farben leuchtete. Außerdem aßen wir hier die beste Lacksa Malaysias, bis wir am nächsten Morgen die von Moi probierten.
Da wir für unsere weiteren Unternehmugen noch die richtige Kleidung benötigten, führen wir am nächsten Tag erstmal in eine riesige Mall. Dort fanden wir nach einiger Suche und inkompetentem Personal doch noch die richtige Hose zum Wandern in tropischen Gebieten. Gar nicht so einfach hier etwas zu finden.
Den restlichen Tag gammeln wir ein wenig herum, und gingen früh schlafen. Am nächsten Tag sollte es in früher Morgenstunde los gehen, da wird dem Semenggoh Wildlife Center einen Besuch erstatten wollten. Doch das frühe Aufstehen zahlte sich nicht aus, denn es regnete in Strömen. Da Orang Utans mit unserer DNA zu 96,4% übereinstimmt, haben auch sie wenig Lust ihre Nahrung bei Regenschauer zu sich zu nehmen. Oder sich überhaupt unter freier Fläche draußen aufzuhalten. In dem Rehabiltationscenter gibt es zwei Fütterungszeiten. Die eine morgens um 9Uhr, die andere nachmittags gegen 15Uhr. Es ist nicht gesagt, dass die Tiere zu den Fütterungen erscheinen, denn sie sollen sich in erster Linie im Dschungel selbst versorgen, doch zu diesem Zeitpunkt begann die Trockenzeit. Es ist also immer schwieriger Nahrung im Dschungel zu finden. Daher kommen die Orang Utans schon eher zu den Fütterungen. Viele Tiere wurden von Einheimischen als Haustiere gehalten, so dass sie sich an das wilde Leben in Freiheit gewöhnen müssen.
Da in Malaysia viel Dschungel zu Gunsten von riesigen Palmplantagen weichen muss, fehlt den Tieren der Lebensraum. Auch auf Grund von dieser Tatsache, sind die Tiere immer mehr vom Aussterben bedroht und finden sowohl hier, als auch in Sepilok eine super Auffangstation.
Wir trafen genau die richtige Entscheidung erst später zu fahren, da sich morgens ausschließlich zwei der großen Kuscheltieren blicken ließen. Wir hatten mal wieder Glück und bekamen sechs, inklusive Baby zu sehen. Außerdem zeigte sich Richy "the big one". Wenn er kommt, muss man kurzfristig die Anlage verlassen, da er unberechenbar ist und über Kräfte von etwa 10 ausgewachsenen Männern verfügt. Wenn er schlechte Laune hat, sollte man ihm wohl eher nicht zu nahe treten. Die Pfleger durcheinander ihn auf Grund des Artenschutzes nicht töten, sondern bloß betäuben und dann kann es eventuell schon zu spät sein.
Wir hatten Glück. Er kam, war lässig und entspannt, poste vor sei er Mahlzeit kurz für die Kamera und ließ sich dann genüßlich die Bananen und Ananas schmecken.
Das Wildlife Center war super toll. Man kommt den Tieren unheimlich nah, ganz ohne Absperrung oder Glasscheibe. Sie klettern wild über einen her, laufen vor einem herum und scheinen, wie Richy, ab und zu für ein Schnappschuss zu posieren. Dabei schauen Sie einem direkt in die Linse. Smarte, tolle Tiere, die auf einem guten Weg sind, sich im Dschungel selber zurecht zu finden.
In dem Center gibt es im Übrigen auch Krokodile, zum Glück aber hinter Glas. Denen möchte ich ungerne auf einem Meter ohne Absperrung begegnen.
Mit vielen tollen Eindrücken und vor allem Fotos, ging es zurück zu Moi und am nächsten Tag nach Bako, einem Nationalpark, am Meer gelegen. Neue Eindrücke warten auf uns.
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