Irgendwie hatte ich mir Buenos Aires immer anders vorgestellt. Warum auch immer. Damals hatte ich das Hörbuch von Tommy Jagd - Resturlaub gehört, übrigens gelesen von Christoph Maria Herbst und hatte danach gedacht Buenos Aires sei ein hochhausversäuchtes Loch, in dem an jeder Ecke der nächste Übeltäter steht, welcher mich abstauben oder umbringen möchte. Nichts dergleichen. Breit gesäumten, 8 spurige Straßen, wenn man die Busspur weglässt, wunderschöne zum größten Teil restaurierte Gebäude und schöne Bars.
Es gibt einen riesigen Naturpark, einen Japanischen Garten, einen botanischen Garten und wenn man durch die Gassen läuft, stehen zwischendurch immer wieder urige Gebäude mit 3 - 4 Meter hohen Türen.
Mann nennt es auch, daß kleine Paris, wobei ich Buenos Aires nicht als klein bezeichnen würde.
Hochhäuser gibt es im reichen Viertel, aber die sind so schick und neu, dass sie sich schön ins Stadtbild eingliedern. Ich habe es mir eher alt und heruntergekommen, wie in São Paulos und Rios Center vorgestellt.
Am ersten Tag erkundeten wir die Stadt zu Fuß. 8 Stunden liefen wir durch die Straßen und endeten an einer umgebauten Oper, welche nun als Bücherei und Café fungiert. Dort erholten wir uns bei Maracujakäsekuchen und Cappuccino für den Rückweg. Tolles Ambiente.
Auch wenn es blöd klingt, aber der Friedhof ist ebenfalls sehr beeindruckend. Alles ist hoch gebaut, aus Mamorhäuschen, in denen die Särge stehen. Man geht also eher durch ein kleines Städtchen aus Grabhäusern. Eine Mischung aus schick und unheimlich.
Gestern haben wir den Tag mit einem deutschen Pärchen aus unserem Hotel verbracht. Wir schlenderten zum Obelisken, ließen uns dort nieder, tranken leckeren Saft und aßen eine Kleinigkeit.
Nach dem Essen führte unser Weg zum Pink house. Wir hatte keine Ahnung, worum es sich bei dem Gebäude handelte. Anja (Namensveterin, sogar komplett mit Anja Maria), fragte einen Herrn auf der Straße, der uns erklärte es sei das weiße Haus Argentiniens. Nur eben Pink. Später gingen wir noch zum Nationalkongress, ein wunderschönes Gebäude aus alten Zeiten. Am Abend besuchten wir eine nahegelegene Straße mit Bars ud Restaurants. Dort aßen wir gemütlich, tranken das ein oder andere Bier und zumindest ich viel später tot ins Bett.
Gleich starten wir eine Fahrradtour durch die City, um noch anliegende Stadtteile zu erkunden. La Boca soll ganz schön sein, mit bunten Häusschen und netten Ecken. Ich werde berichten.
Liebe Grüße aus Buenos Aires!