Früh morgens machten wir uns auf den Weg, um das 200 km weit entfernte neue Weltwunder zu betrachten. Eine Mayastadt mit riesiger Pyramide und vielen sehenswerten Bauwerken auf dieser Anlage.
Diesmal machten wir eine geführte Tour, da die Distanz zu groß ist, um mühsam mir Collectivos zu fahren. Uns wurde für diese Tour eine gut Englisch sprechende Führung versprochen. Was wir bekamen war eine Katastrophe.
Der Typ redete in einem Tempo, dass man ihn kaum verstehen konnte und sein perfektes Englisch bestand aus 5 spanischen Sätzen mit 3 englischen Wörter zwischendurch. Man konnte kaum einen Zusammenhang verstehen, da auch das Spanische so schnell war, dass man die einzelnen Wörter kaum verstanden hat.
Zunächst wurden wir in eine Grotte gebracht. Eine riesige Höhle, in der man Schwimmen konnte. Das Licht schimmerte in smaragdgrünen Farben und es gab die kleinen Fische im Wasser, welche einem die Hautschuppen von den Füßen knabbern.
Schönheitsfarm also inklusive.
Die Tour wirkte als halbe Verkaufstour. Schon im Bus wurden uns Zettel in die Hand gedrückt, die man ausfüllen sollte. Am Ende entpuppte sich dies als Vorgabe für einen Anhänger, den es zu kaufen gab. Wir haben den Zettel zerrissen und klar gemacht, dass wir nichts kaufen möchten.
An dieser Stelle wurde man durch einen Verkaussaal gelotzt und erst dann könnte man in die Grotte.
Draußen standen zwei Kerle in alter Mayakluft, welche einen immer wieder penetrant aufforderten ein Foto mit Ihnen zu machen, damit sie Tip verlangen konnten.
Diese geführten Touritouren sind überall das gleiche. Und das nervt so sehr!
An der Pyramide angekommen seilten wir uns von der Gruppe ab und machten unsere eigene Führung. Hier und da griff man etwas von anderen Gruppen auf oder konnte den Schildern selber entnehmen worum es ging.
Die Pyramide ist riesig. Sehr beeindruckend. Man kann leider nicht mehr hinaufsteigen und auf einer Seite konnte man auch verstehen warum. Es war schon sehr viel abgebröckelt und weitere Menschen würden wohl noch schlimmeres mit dem alten Kulturerbe anstellen.
Alles in allem war es schön diese alte Mayastadt zu betrachten, aber irgendwas hat gefehlt. Man hat im Kopf vielleicht auch romantische Vorstellungen, dass man durch den Jungel geht und plötzlich steht sie da wie aus dem Nichts. Eine riesige Pyramide. Außerdem ist man vollkommen alleine und hat keine nervenden anderen Menschen um sich, die einem ins Bild laufen oder einfach nur in Massen umherirren.
Es war eine riesige Massenabfertigung und entsprach irgendwie nicht den Vorstellungen, welche man vorher hatte.
Und trotzdem war es beeindruckend.
Die Rückfahrt gestaltete sich etwas schwieriger. Obwohl man den Führer die meiste Zeit nicht verstanden hatte, sagte er doch ziemlich eindeutig, wenn er in seinen kommenden Worten das Hotel in dem man untergekommen ist nicht nennt, soll man sich melden. Unser Hotel war dabei, also gar kein Problem. Problem war nur, dass ein paar chinesische Frauen es nicht verstanden hatten und wir ca 20 km von ihrem Hotel stehen blieben, um die Damen raus zulassen.
Das Drama konnte beginnen. Abends um halb 11 würde darüber diskutiert, wie die Damen, die sehr ausfallend wurden, denn nun zu ihrem Hotel zurück kamen. Der Führer lief 20 Minuten ziellos umherr und ohne etwas zu unternehmen, bis er schließlich auf seine Kosten ein Taxi rief.
Doch nachdem er sagte, dass es nicht fair sei, dass er das Taxi zahlen sollte, machten die Damen erneut Theater und wollten nicht aussteigen. Unter tosendem Protest stiegen sie endlich aus und wir konnten unsere Heimreise fortsetzen. Alles in allem ein aufregender Tag mit einigen Ärgernissen.
Nur Markus ist wie immer die Ruhe selbst!